René wird Unternehmer und Papi (Kapitel 8)
Da ich mich besonders auf Ölfeuerungen spezialisiert hatte, konnte ich bereits im Frühling 1963, im Alter von 26 Jahren mein eigenes Geschäft
eröffnen. Dazu gab mir ein Landwirt in der Nähe von Bülach der mich nicht kannte, 20.000 Schweizer Franken bar in die Hand. Später war ich in
der Lage alles zurück zu zahlen. Während dessen realisierte ich etwas sehr Wichtiges: Der GOTT, den ich kaum kannte, musste mich in der
Vergangenheit gehört haben als ich ihn anrief. Alles was jetzt geschah, hatte ich vor langer
Zeit, als ich im offenen Gefängnis war von IHM erbeten. Das im Frühling 1963 ins Leben
gerufene Geschäft lief sehr gut und wuchs rasch. Ich arbeitete im Bereich von
Tankrevisionen, Kanalisationen, Tankanlagen unter und über Boden, sowie in speziell
hergerichtete Kellerräume, dann auch Zentral - Heizungssysteme. Bald hatte ich ein
beliebtes Geschäft in dieser Branche, wo ich für Behörde und Privat arbeitete. Diese Firma
war schnell eine der bekanntesten ihrer Art, so dass der Ruf auch bis nach Graubünden
reichte. Ich war sehr genau arbeitend und meinen Kunden gegenüber ehrlich. Innerhalb von
2 Jahren, Ende 1964, hatte ich bereits Filialen in Zürich, Chur und St.Moritz. Ohne
Übertreibung war ich in dieser Branche im Kanton Graubünden das beliebteste
Unternehmen.
Bereits 1963 arbeitete ich auch für die Liegenschaftsverwaltung der Stadt Zürich. Ihre
Liegenschaften sind aber auch nicht nur in der Stadt Zürich, dabei denke ich an das Heim für
leicht geistig behinderte Knaben im Appenzellerland. Eine von diesen Liegenschaften war
Regensdorferstrasse 30. Als ich dort ankam, rannten zwei Mädchen ins Haus. Und hier
begann eine lustige Geschichte.
Ich hatte von der Stadt Zürich den Auftrag, den Oeltank zu reinigen und eine Revision
vorzunehmen. Wie immer war in jedem Haus der erste Kontakt die Hausglocke in Bewegung
zu bringen. Egal, welcher Lärm die Glocke von sich gab; hier hatte ich den Knopf zu
drücken. Eine kleine nette Frau meldete sich dann und fragte nach meinem Wunsch. Hinter
ihr standen die zwei Mädchen, die vor mir wegrannten. Alle drei schauten mich entsetzt an,
noch mehr, als ich mich vorstellte. „Mein Name ist Stutz und ich komme im Auftrag der
Stadt Zürich wegen dem Heizöltank“. Die erste Frage; haben Sie einen Bruder? Meine
Antwort; ja, auch eine Schwester. Jetzt kommt die kleine Frau in Bewegung und bat mich
sehr höflich, ihr zu folgen. Sie zeigte mir einen Kinderwagen mit Inhalt, ein Beybi, das ganz
genau ein Spiegelbild von mir war. Wie kommt das, fragte ich mich selber, denn meine
Mutter versuchte immer, über all das, was mein Bruder machte zu schweigen. Mein Bruder war doch so ein braver, tat doch nie etwas böses, ist
sicher auch treu; ich verstand nichts mehr. Ich fand dann heraus, dass er eine Zeit lang eine Freundin hatte, die bei der Swissair beim
Flugpersonal arbeitete. Es war das Kind meines Bruders und weil die Mutter das Kind nicht wollte, gab sie es frei für die Adoption. Es war ein
wunderschönes Kind und ich hätte es am liebsten an mich genommen; dann noch der Name war eingetragen mit Ursula Stutz. Das war mein
erster Kontakt mit der noch kleinen Gross -Familie Heidi und Fritz Frei in Zürich. Frau Frei war selber schon fünf – fache Mutter. Fritz aber
musste ihr vor der Heirat schon versprechen, dass sie noch andere Mutterlose
Kinder aufnehmen und denen Ihre Mami sein darf. Frau Frei arbeitete meistens bis
ins hohe Alter fast immer mit nur zwei Praktikanten. Sie liebte die Kinder über
alles und sie behandelte die angenommenen Kinder wie Eigene. Ich habe Ihr dann
den Vorschlag gemacht, dass ein tragender Verein für diese Arbeit gegründet werden
sollte und kurze Zeit später gründeten ein Lehrer und ich diesen Verein mit dem
Namen: „Patronat der Grossfamilie Frei“. Obwohl ich dazumal auf unserem
Arbeitsgebiet die besten Löhne der Schweiz zahlte, obwohl ich noch Raten für den
Kredit von 20000 SFR abzahlte, steckte ich den Rest vom Profit in diese neue
Institution und machte mit den ältesten Söhnen von der Familie Frei einen
Spielplatz für die vielen Kinder, denn die Zahl der Kinder stieg schnell auf
zwanzig. Heimatlose Kinder fanden hier ein schönes Zuhause und ich wurde von
allen Kindern „Götti Stutz“ genannt. Ich verbrachte viel Zeit in diesem Haus. Herr
Fritz Frei arbeitete bei EWZ, was Elektrizitätswerke der Stadt Zürich bedeutete.
Sorry, dass ich über diese Arbeit schreibe aber ich war voll ein Teil dieser Sache.
Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, wie sich die Lehrer sträubten, wenn sie
Kinder von der Familie Frei in die Klasse aufnehmen mussten. Vor allem zwei
Kinder wurden zu jener Zeit gerne abgeschoben, diese würden in eine Schule von Geistigbehinderten gehören. Interessant wurde es dann, als der
eine Leutnant wurde und ein anderer die Lehre bei der SBG ------ heute UBS machte. Frau Frei kämpfte für die Rechte dieser Kinder und ich
unterstützte sie bei all diesen Streitigkeiten oder stand selber an die Front. Dann kam einmal Elisabeth Schnell von Radio Beromünster oder
besser gesagt; Schweizerradio vorbei und schaute sich alles an. Kurz darauf wurde ich zu einem Interview ins Radiostudio eingeladen. Das gab
dann ein paar kleine Explosionen. Der Stadtrat von Zürich fing an, sich für diese Sache zu interessieren. Natürlich war es dringend nötig, für
diese Großfamilie ein großes Haus zu finden. Jetzt reichte die Stadt Zürich uns die Hand und gab ein 3-stöckiges Haus in der Nähe des
Kantontsspital und dem Kinderspital. Auch hier half ich wieder mit, denn inzwischen wurde aus diesem Verein eine Stiftung, in der ich vom
Wissen und Können her nicht mehr in der Lage war mitzuarbeiten.
Aber für die Kinder blieb ich trotzdem immer der Götti Stutz, bis November 1983, als ich die Schweiz verliess. Frau und Herr Frei wurden von
mehreren Behörden betrogen und hintergangen, Selbst Gerichte waren zu dieser Zeit korrupt und stellten sich gegen diese liebevollen Eltern.
Dass sich dann die eigenen Kinder auch noch gegen die Eltern stellten, konnte ich nicht mehr verstehen. Eindeutig bewiesen ist aber, dass diese
Frau auch Kinder groß gezogen hat, die sonst in einer schweizerischen psychiatrischen Klinik schon längst an zu viel Medikamenten mundtot
gemacht worden wären. Ein Kind kam direkt aus dem Kinderspital des Kantons Zürich zu ihr. Ohne Hände, ohne Beine, schon voll Krebs
verseucht war Frau Frei eine liebende Mutti für ihn und ich war logischerweise auch Götti Stutz. An Krebs ist er dann im Kinderspital gestorben
und die Mutti war bei ihm. Er wusste, dass JESUS auf der anderen Seite der Türe auf ihn wartete. Ich könnte mir vorstellen, dass der Sarg schon
einige Jahre leer wäre. Warum nicht? Als in Zürich der Bahnhof Enge gebaut wurde, brauchte man den Platz des Friedhofes und als man dort
Erde abtrug, waren etliche Särge leer; nicht vermodert sondern leer.
In dieser Zeit hörte ich das erste Mal von FGBMFI. (Full Gospel Business Men Fellowship International) In dieser Organisation gab es später eine
Spaltung. Die neue Vereinigung hatte dann der Name IVCG. Der Schweizer Gründer dieser beiden Organisationen war Dr. jur. Adolf
Guggenbühl, für den ich diverse Arbeiten ausführte. Ich ging auch einmal in eines ihrer Treffen. Es war für mich völlig neu, dass ein Abendessen
mit Predigt verbunden sein konnte. So war mein Unternehmen auch einige Male im Schweizer – Fernsehen zu sehen. Wenn ein Ölalarm war, sah
man hinter der ausrückenden Seepolizei immer mein Unternehmen. So, …………………… jetzt war ich Geschäftsmann. Jetzt konnte ich endlich
Vreni, das ehemalige Liftmädchen von Fein – Kaller heiraten. Leider wurde sie aber nie eine gute Hausfrau und auch keine gute Mutter.
Trotzdem, das der Himmlische Vater nach fast zwei Ehejahren eine Tochter geschenkt hatte, wollte Vreni weiter arbeiten.
Unsere Tochter Sonja war von ihr meistens bei ihrer Oma untergebracht. In sehr kurzer Zeit baute ich die Firma so aus, dass ich in Chur das
Hauptgeschäft hatte, in Zürich und St. Moritz je eine Filiale. Gleichzeitig hatten wir auch drei Wohnungen. Das machte ich so, weil ich hoffte,
dass meine Frau mit dem Kind immer mit mir kommt. Von der wunderschönen Berglandschaft wollte sie aber nicht viel wissen. Sie war lieber
zwischen Betonbauten, grossen Warenhäusern und Wohnblocks in der Stadt. Mit der Zeit war unser Töchterlein nur noch bei der Oma. Die
Wohnung von Zürich verlegten wir nach Dübendorf. Wir hatten dann auch einen wunderschönen Garten. Für Sonja baute ich einen Sandkasten
aus Eisenbahnschwellen, natürlich auch mit einem Gitterdeckel, damit Katzen das nicht als Toilette benützen können. Heute wohnt Sonja in der
Nähe von Bülach und verdient ihr Geld mit okkulten Dingen.
Bereits 1963 schloss ich mich dem EVU (Eidgenössischer Verband der Übermittlungstruppen) an. Wegen meiner Taubheit in der Zeit der
Rekrutenschule wurde ich zu einem HD – Soldat gestempelt, was für mich eine schlimme Degradierung war. (es gibt ein sehenswerter
Schweizerfilm mit dem Thema: HD – Soldat Läppli). Mit der Zeit wurde ich in der Zürcher – Sektion EVU in den Vorstand gewählt. Ich lernte
hier sehr viel über Funk, Telefonie, Fernschreiber usw. Das war für mich eine echte Bereicherung.
1965 - 1970
St. Moritz - Ich liebte es hier zu wohnen
Sonja auf Papis Arm
Spielen mit Papi