Das Eingreifen des wahren Messias (Kapitel 11)
Als ich wieder in meinem ehemaligen Büro in Zürich war, wo ich dann auch wohnen durfte, nutzte ich die Gelegenheit, meine Mutter zu besuchen.
Es war der 3. Januar 1971. Am Abend dieses Tages bat mich meine 14 Jahre jüngere Schwester sie zu einem Treffen zu fahren. Sie war dazumal
bereits eine Nachfolgerin JESU. „Würdest Du so gut sein und mich in ein Lokal bringen? Dort kommt die Operation Mobilisation das 1. Mal in der
Schweiz zusammen. Sie machen dort für junge Menschen so etwas wie einen Bibelkurs.“ Ihre Anfrage beinhaltete die Aufforderung mit ihr zu
kommen. So schubste sie mich in meine Mercedes Limousine, woraufhin ich sie an den gewünschten Ort fuhr. Sie nahm mich in einen großen Saal
mit. Dies war der Saal eines Züricher Altenheimes an der Feldeggstrasse 64, indem ungefähr 300 Personen Platz hatten. Meine Schwester schleifte
mich mit hinein. Und ich nahm anschließend neben der Eingangstür im hinteren Teil des Raumes Platz, damit ich im Fall, dass es „heiss“ werden
würde, gleich raus könnte. Das war etwas ganz Neues für mich - all die Leute, welche in diese Versammlung kamen, waren jung und fröhlich und
schienen sich bereits sehr gut zu kennen.
Dieser Abend wurde von der O.M. (Operation Mobilisation) veranstaltet. Sie war dazumal die
größte internationale Missionsgruppe für junge Menschen. Das Thema des Abends wurde
Jüngerschule genannt. Es waren 2 Lehrer dort, Heinz Struppler und Jürgen Gewehr. Ich saß
immer noch im hinteren Teil des Raumes und stand nach wie vor unter dem Einfluss des
Valiums. Schließlich konsumierte ich nun ungefähr 100 mg täglich. An diesem Tag waren es
zwischen 80 und 100mg, ich weiß nicht mehr genau, ob es 8 oder 10 ‚Blaue’ waren. Vor dem
Schlussgebet kam ein 19 bis 20 jähriger Mann, ein junger Schnaufer also, auf mich zu, schaute
mir tief in die Augen und fragte: „Willst du frei werden?“ Zu diesem Zeitpunkt hielt meine
Sucht bereits 7 Jahre an und war an meinen großen Pupillen sichtbar. Ich empfand es fast als
Anmaßung, dass er mich duzte ohne dass ich ihn kannte. Bis dahin verkehrte ich geschäftlich
mit den gehobenen Kreisen in St. Moritz. Dort war mein Unternehmen als seriöse Firma bekannt
und dort arbeitete ich am Liebsten, weswegen ich das ‚per Sie’ gewohnt war. “Ja sicher“ war
schliesslich meine Antwort. Daraufhin nahm er mich an der Hand und brachte mich im
Kellergeschoss in eine Waschküche und Bügelraum. Es war der Arbeitsplatz einiger
Diakonissen, die in diesem Altersheim tätig waren. Bei dem Mann selbst handelte es sich um
Jürgen Gewehr, der gerade aus einer Bibelschule in Deutschland kam. Wegen dem kalten
Betonboden standen die Diakonissen bei der Bügelarbeit auf einem Holzrost. Hier kniete Jürgen
mit mir zusammen nieder. Er ging als erster auf die Knie und forderte mich dann auf, dasselbe
zu tun. Jürgen betete genauso zu GOTT, wie ich es auch schon gehört hatte. Ich denke dabei an
mein Knie, das hätte operiert werden sollen. Wie ein Kind zu seinem Vater spricht, so betete er,
einfach aber sehr direkt und persönlich. Jürgen gebrauchte dabei den Namen JESUS um zu
GOTT zu beten. Natürlich habe ich schon vorher von JESUS gehört, aber ich wusste nicht, dass
du IHN auch für „Kleinigkeiten“ als Mittler zwischen dir und GOTT gebrauchen darfst. Ich
kann mich nicht mehr genau erinnern, was dieser junge Mann gebetet hat. Jedenfalls hat er
gebetet und sprach mit diesem JESUS wie mit einem Freund. Er betete geradezu so, als ob JESUS sichtbar im gegenüber wäre. Das war jetzt aber
völlig neu für mich. Nach dem „Amen“ schaute er mich an und meinte, es wäre gut, wenn ich auch beten würde. Ich bekam Angst, das Blut stieg
mir in den Kopf und ich spürte, dass ich errötete. Jürgen bemerkte natürlich sehr schnell meine Hemmungen und Angst und so bot er mir Hilfe für
das Gebet an.
Er würde beten und wenn mein Herz und mein Verstand ein
“ja“ dazu hätten, solle ich es ihm nach beten. Da ich noch voll
Valium war, war meine Aussprache verworren und nicht gut zu
verstehen. Gewisse Gesichtspartien waren gelähmt, so dass
ich nicht mehr deutlich sprechen konnte. Es war eher ein
Geplapper, was ich von mir gab, aber die Worte kamen aus
meinem Herzen. Als Jürgen mit seinem Teil des Gebets,
welches er mir ins Herz legen wollte, fertig war, sagte er
“Amen“. Ich meinerseits habe weiter gebetet und wörtlich
gesagt: “wenn DU mich wirklich frei machst, dann will ich
DEIN Werkzeug sein -- Amen”.
Wir standen auf und sahen uns in diesem dunklen Raum um,
wo die Diakonissen bei der Arbeit zu singen und für die alten
Leute zu beten pflegten. Während wir noch eine Zeitlang in
dieser Waschküche verbrachten, schaute ich mir die Installation
von diesen wunderbaren Schweizer – Waschmaschinen an.
Dann geschah etwas mit mir, was ich lange Zeit nicht mehr
erlebt hatte. Ich kam wieder zu Sinnen, zurück in die Realität.
Innerhalb von 10 Minuten war ich 100% nüchtern. Ein Arzt
würde sagen, dass so etwas nicht möglich sei. Aber da habe ich erfahren, dass bei JESUS eben alle Dinge möglich sind. ER hat innert 10 Minuten
meine Leber, meine Nieren, mein Blut, den gesamten Kreislauf und um es in der Computersprache auszudrücken mein Memory und meine Harddisk
gereinigt. Danach verließ ich das Haus, während meine Schwester noch oben bei den jungen Menschen war. Ich war völlig frei, ein ganz anderer
Mensch. Im ersten Moment war das Freiwerden, diese Rückkehr in die Realität wie ein Schock. Die Gefühle, wenn man unter Drogen ist sind ganz
andere. Aber dann fühlte ich mich wie damals als ich in der Schweizer Armee war. Es erinnerte mich an die Zeiten, wo ich ungefähr 30km weit mit
einem großen Rucksack und einem schweren Maschinengewehr auf meinem Rücken zu marschieren hatte. Am Ziel angelangt kam jemand von
hinten und hob das Gepäck ab. Jetzt hatte ich das Gefühl, ich sei ein Hahn und könnte über Zäune fliegen. Pfeifend und singend hüpfte ich
buchstäblich auf die andere Seite von Zürich. Mein Auto vergaß ich. Ja, ich fühlte mich vogelfrei, es war ein wunderbares Gefühl. Von VALIUM
beherrscht zu werden ist sehr schlimm und etliche Ärzte prophezeiten mir, nie mehr frei zu werden. ICH STELLE ALSO FEST, ES GIBT EINEN
GOTT UND MESSIAS, DER FREI MACHEN UND HEILEN KANN.